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Daten sammeln für den guten Zweck

Viele Apps sind wahre Datenkraken. Sie sammeln persönliche Daten, auch wenn das für die Funktion der App nicht notwendig ist. Manchmal kann man aber auch durch das Sammeln von Daten Gutes tun. Zum Beispiel in der Medizin: Gemeinsam mit der Telekom hat ein Team aus Wissenschaftlern und Spieleentwicklern die Spiele-App „Sea Hero Quest“ für Menschen im Alter von 18 bis 100 Jahren entwickelt.
Wer diese App spielt, unterstützt damit die Forschung beim Kampf gegen eine Krankheit. Das funktioniert ganz einfach: Die Daten zum Spielverhalten werden übermittelt. Das geschieht anonym und dabei werden natürlich die deutschen Datenschutzgesetze beachtet. Wichtig sind für die Forscherinnen und Forscher vor allem die Daten darüber, wie die Spielenden durch die abenteuerlichen Spiellevel navigieren und die digitalen Räume erkunden.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen die Daten für die Demenzforschung. Vielleicht hast du schon von dieser Krankheit gehört, von der vor allem ältere Menschen betroffen sind. Menschen mit Demenz werden immer vergesslicher und können sich dadurch in ihrem Leben nur sehr schlecht oder gar nicht mehr zurechtfinden. Sie sind auf fremde Hilfe angewiesen.

Bisher weiß die Forschung nur wenig darüber, wie es zu einer Demenz kommt. Meist bemerkt man es erst, wenn die Krankheit schon fortgeschritten ist. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hoffen, mithilfe der Daten aus der Spiele-App Wege zu finden, Demenz in der Zukunft frühzeitiger erkennen zu können. Somit wäre eine bessere Behandlung möglich. Wir haben mit Professor Michael Hornberger gesprochen, der uns mehr über das Spiel und über Demenz erzählt hat.
Menschen mit Demenz verlaufen sich oft. Mit „Sea Hero Quest“ wollen wir herausfinden, wie gesunde Leute sich im Raum bewegen. Es ist ein Spiel, in dem man sich vor allem orientieren muss und das viele Leute spielen. Daher ist es ideal, um wichtige Informationen zu gewinnen.

Dran gedacht: Menschen mit Demenz können sich oft nicht gut räumlich orientieren. Deshalb wird geforscht, auf welche Weise sich Menschen im Raum zurechtfinden
Mit Daten kann viel Gutes passieren, solange man den Datenschutz beachtet. Über das Spiel gelangen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schnell an große Datenmengen, die für die weitere Forschung zur Demenz von Nutzen sind. Bis jetzt haben bereits über zwei Millionen Menschen „Sea Hero Quest“ gespielt.

Dran gedacht: Die Daten helfen der Medizin zukünftig Methoden zu entwickeln, mit denen man Demenz früher erkennen kann. Somit kann auch früher mit der Behandlung begonnen werden.
In der Wissenschaft benutzen wir die Daten nur, um unser Wissen voranzubringen und damit vielleicht Patientinnen und Patienten helfen zu können. Wir wollen nicht wissen, wer, wo, was und wie lange gespielt hat. Wir möchten vor allem mehr über menschliche Navigation und Orientierung erfahren.

Dran gedacht: Alle Daten, die von „Sea Hero Quest“ erhoben werden, sind anonym. Wenn das Projekt zu Ende ist, stehen die Daten auch anderen Forschenden zur Verfügung.
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